Das Historische Institut der Universität Rostock trauert um Prof. Dr. Tilmann Schmidt. Von seinem Tod haben wir leider erst am 04.11.2024 erfahren. Tilmann Schmidt hatte von 1994-2008 die Professur für die Geschichte des Mittelalters inne. Seine Lehr- und Forschungsgebiete waren Kirchengeschichte, Rechtsgeschichte und Diplomatik.
Am 12.08.1943 in Braunschweig geboren, studierte er nach dem Abitur von 1963-1969 Geschichte, Germanistik, Philosophie, lateinische Philologie und Pädagogik an den Universitäten Braunschweig, Göttingen und Tübingen. 1973 wurde Tilmann Schmidt in Tübingen promoviert, 1981 habilitiert und 1986 zum ordentlichen Professor an der Universität Tübingen berufen. Es folgten Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Heidelberg, Wien und Stuttgart.
Aus seinen Forschungsergebnissen resultierten zahlreiche Publikationen, u.a. „Die Originale der Papsturkunden in Norddeutschland (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein) 1198–1417“ sowie „Das Rostocker Stadtbuch 1270–1288. Nebst Stadtbuch-Fragmenten (bis 1313)“.
Nachdem Tilmann Schmidt im Jahre 2008 an der Universität Rostock emeritiert worden war, wandte er sich den Papsturkunden Kataloniens zu.
Eine seine letzten Veröffentlichungen sind die Bullari de Catalunya. Documents pontificis originals conservats als arxius de Catalunya (1198–1417). 3 Bände, Fundació Noguera, Barcelona 2016.
In der Lehre vertrat er das Gebiet der Mittelalterlichen Geschichte. In der akademischen Selbstverwaltung engagierte er sich ab 1995 als Mitglied im DFG-Unterausschuss "Kulturelle Überlieferung" sowie als Mitglied und zeitweise als Vorstandsmitglied der Historischen Kommission für Mecklenburg.
Das Historische Institut wird seinem Kollegen ein ehrendes Andenken bewahren.