Hanna Wichmann, M.A

Historisches Institut der Universität Rostock
Neuer Markt 3, R. 413
18055 Rostock

Telefon: +49 381 498-2708
hanna.wichmannuni-rostockde

Forschungsinteressen

  • Geschichte Italiens und des Mittelmeerraums
  • Emotionsgeschichte
  • Familien- und Verwandtschaftsgeschichte
  • Sozial- und Mentalitätsgeschichte der spätmittelalterlichen Stadt
  • Historische Grundwissenschaften

Vertrauensdozentin des Historischen Instituts

  • In Fällen von Diskriminierung innerhalb des Historischen Instituts können Sie mich kontaktieren – ich bin offen für Ihre Erfahrungen und behandle Ihre Anliegen diskret.

Aktuelles Forschungsprojekt

Wissen, Erinnerung und soziale Beziehungen. Intergenerationale Kommunikation in Florentiner Familienbüchern (Arbeitstitel)

Familienbücher sind ein Medium der innerfamiliären und generationsübergreifenden Kommunikation des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, wobei sie vor allem der Speicherung von Wissen und Erfahrung dienten. Die Weitergabe dieses Wissens erfolgte im Idealfall vom Familienvater an den männlichen Erben und war Teil einer sozialen Praxis, nach derer sich die städtischen Eliten ihres sozialen Status versichern wollten (vgl. Studt 2007). 

Im Fokus meines Promotionsvorhabens stehen die Florentiner Familienbücher des späten 13. bis 15. Jahrhunderts, die eine besondere Rolle an der Schnittstelle zwischen kaufmännischer Schriftlichkeit und familiärer Überlieferung einnehmen. Ziel der Arbeit ist es einerseits, die Kommunikationsstrategien der Autoren zu analysieren. Dabei soll insbesondere untersucht werden, inwieweit die Familienbücher der Traditionsstiftung und der Gedächtnisbildung innerhalb und außerhalb der Familie dienten. Andererseits richtet sich der Blick auf die Wahrnehmung und Darstellung sozialer Beziehungen sowie deren Funktion für das Selbstverständnis der Autoren. Die Analyse bezieht die materielle Beschaffenheit der Manuskripte (Format, Einband, Schriftbild etc.) sowie deren Aufbewahrungs- und Überlieferungssituation ein, wobei davon ausgegangen wird, dass das Material nicht bloß Träger, sondern Teil der kommunikativen Funktion dieser Bücher ist.

Zur Person

10/2023 – heute: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte (Prof. Dr. Marc von der Höh)

04/2023 – 07/2023: DAAD-Stipendium für einen Forschungsaufenthalt im Archivio di Stato di Firenze

01/2023 – 09/2023: Promotionsstipendiatin der Landesgraduiertenförderung Mecklenburg-Vorpommern

10/2022 – 12/2022: Forschungsstipendiatin am Institut für vergleichende Städtegeschichte der WWU Münster

12/2020 – 12/2022: Museologin am Staatlichen Museum Schwerin

10/2020 – 09/2022: Lehraufträge am Historischen Institut (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte)

09/2020: Abschluss des Masterstudiums (Thema der Arbeit: „Frauen in florentinischen Familienbüchern“)

Studium der Fächer Geschichte, Spanisch und Italienisch an den Universitäten Rostock und La Sapienza (Rom)

Lehrerfahrungen

  • Proseminar: Selbstzeugnisse des Spätmittelalters (SoSe 2025)
  • Übung: Friedrich II. – ein „gescheiterter“ Herrscher? (SoSe 2025)
  • Proseminar: Sklaverei im Mittelalter (WiSe 2024/25)
  • Übung: Quellenlektüre zu toskanischen Briefen des Spätmittelalters (WiSe 2024/25)
  • Proseminar: Koexistenz und Konflikt auf der iberischen Halbinsel: Die "Reconquista" (SoSe 2024)
  • Proseminar: Herrschaft und Heiligkeit. Kaiser und Päpste im Mittelalter (SoSe 2024)
  • Übung: Einführung in die Paläographie (WiSe 2023/24
  • Proseminar: Europäische Selbstzeugnisse des Spätmittelalters (WiSe 2023/24)
  • Übung: Christliche, jüdische und muslimische Reiseberichte des mediterranen Raums im Mittelalter (SoSe 2022)
  • Übung: Reconquista (WiSe 2021/22)
  • Proseminar: Die Medici – Aufstieg und Fall einer Florentiner Familie; Übung: Italienische Briefkorrespondenzen im Spätmittelalter (SoSe 2021)
  • Übung: Ehe und Familie in spätmittelalterlichen Briefen (WiSe 2020/21)

Publikationen und Aufsätze

Vorträge

  • Emotions and “Othering” in the Middle Ages (gemeinsam mit Kea Junker und Anna Petutschnig auf der Fifth Biennial Conference of the Society for the History of Emotions, UNAM, Mexico City – in Vorbereitung)
  • Domestic Others. “Tatar” Slaves in Late Medieval Florence (1300-1500) (gemeinsam mit Prof. Dr. Marc von der Höh am 29.03.2025 auf dem Workshop “Unfreedom and Ethnicity: Europe and the Middle East in Comparison (800-1500 CE)” an der Freien Universität Berlin)
  • Domestic Others. Depicting slaves in late medieval Florentine egodocuments (gemeinsam mit Prof. Dr. Marc von der Höh am 21.03.2024 auf dem 2nd Scientific Symposium “Egodocuments, Life-writing and Autobiographical Texts. Cultural Otherness and Estrangement in the Egodocumental Perspective Through the Ages” an der Nicolaus Copernicus University in Toruń)
  • Certainty and Uncertainty in Late Medieval and Renaissance Florence. Communicating Emotions in private family records (Vortrag am 30.11.2023 auf der Fourth Biennial Conference of the Society for the History of Emotions, University of Adelaide – in Vorbereitung)
  • Erziehung und Emotionen in toskanischen Familienbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts (Vortrag am 06.10.2023 auf der Tagung des Arbeitskreises Vormoderne Erziehungsgeschichte der DGfE – in Vorbereitung)
  • Fragile Erinnerungen. Die Konstruktion von Wahrheiten am Beispiel der Florentiner Familienbücher (Vortrag am 20.09.2023 auf dem 54. Historikertag in Leipzig – in Vorbereitung)
  • Affektkommunikation in Florentiner Familienbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts (Vortrag am 27.01.2023 im Kolloquium der Norddeutschen Mediävistik an der Universität Hamburg)
  • „e molto mi dolse“ – Darstellung von Emotionen in den Florentiner Familienbüchern des 15. Jahrhunderts (Vortrag im Kolloquium Frühe Neuzeit der WWU Münster am 16.11.2022)
  • Generationsübergreifende Affektkommunikation in toskanischen Familienbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts (Vortrag auf der Tagung „Affektkommunikation in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit/ Communicating Emotions in Antiquity, the Middle Ages and the Early Modern Age“ des Interdisziplinäres Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit in Osnabrück am 14.10.2022)
  • The "emotional health" of a Late Medieval Society. Methods of researching emotions and their societal impact in Florence 1300-1500 (Online-Vortrag im Rahmen der internationalen Tagung "Health of society and individuals through time: perspectives and problematics in history and archaeology" in Riga, Latvia)
  • Von Ammen, Müttern und Mägden – Frauen in florentinischen Familienbüchern (Online-Vortrag am 10.11.2020 im Kulturhistorischen Museum Rostock)

Publikationen

  • Lemma “Gebrauchsschrift”, “Kopialbuch” und “Zweisprachige Inschrift”, in: Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (WSK) Online
  • The Representation of Childrenʼs Deaths in Florentine Family Books. A methodology of researching emotions in Renaissance Florence, in: Journal of the University of Latvia. History / Latvijas Universitates Zurnals. Vesture. Issue 11/12 (2021), p. 30-43. Online
  • Tagungsbericht: „Konkurrenzen. 13. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands in Rostock“, erschienen in: H-Soz-Kult (2020); gemeinsam mit Jan-Hendrik Hütten, Anselm Pell und Laura Tack (alle Rostock).
  • Tagungsbericht: „Kuriale Quellen und Digital Humanities. Neue Perspektiven für das Repertorium Germanicum (1378–1484)“, erschienen in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken (QFIAB 98 (2018)); gemeinsam mit Sebastian Schaarschmidt (Chemnitz).