Kurzvita

Kurzvita

  • geb. 1978 in Lemgo, Nordrhein-Westfalen
  • 1998–2006 Studium der Geschichte und Germanistik/Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam
  • 2006–2015 Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Potsdam
  • 2007–2010 Stipendiat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
  • seit Mai 2011 Geschäftsführer der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv beim Landesarchiv Berlin, www.ernst-reuter.org
  • 2014 Disputation an der Universität Potsdam
  • seit 2017 Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Rostock
Projektskizze

Projektskizze

Kommunale Verwaltung und transatlantische Begegnung. Fachaustausch, Netzwerke und Politik zwischen Berlin und den Großstädten Nordamerikas, 1890–1939
(Habilitationsprojekt)

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebten die Großstädte Europas und Normamerikas ein rasantes Bevölkerungswachstum, das in der Geschichte bis dahin ohne Beispiel war. Die aus der Urbanisierung resultierenden Veränderungen führten die Notwendigkeit einer umfassenden und modernen Gesichtspunkten folgenden munizipalen Verwaltung vor Augen. In einer Phase der voranschreitenden Globalisierung, als dank technischer Fortschritte und verbesserter Reisemöglichkeiten die räumlichen Distanzen zwischen den Kontinenten schrumpften, entstanden seit den 1890-er Jahren über die Landesgrenzen hinweg zwischen den städtischen Verwaltungen zahlreiche Verbindungen und Netzwerke. Auf internationalen Konferenzen und Ausstellungen, auf Studienreisen und in der Publizistik diskutierte die Gemeinschaft der mit der Urbanisierung beschäftigten kommunalen Experten die drängenden Probleme der Städte und deren Lösung.

Das Forschungsprojekt geht den vielfältigen Spuren dieses transatlantischen Fachaustausches nach. Im Zentrum steht dabei die Frage nach den fachlichen, gedanklichen und politischen Verbindungen zwischen Berlin und den Großstädten der USA vom Kaiserreich bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Auf der Grundlage deutscher und amerikanischer Quellen wird die Stadtgeschichte Berlins aus einer transnationalen Perspektive betrachtet, die die Berührungspunkte zwischen der Neuen und der Alten Welt aufzeigt.

Bei der Studie handelt es sich um ein Forschungsprojekt der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv, das in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Rostock entsteht.

Publikationen

Publikationen

Monografien

  • Zwischen Opposition und Blockpolitik. Die „bürgerlichen“ Parteien und die SED in den Landtagen von Brandenburg und Thüringen (1946–1952) (= Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 171). Düsseldorf 2016.
  • Reisen in die Zukunft. Die USA-Besuche des Berliner Magistrats 1929 (= Ernst-Reuter-Hefte, H. 4). Berlin 2014.
  • Orte der Demokratie in Berlin. Ein historisch-politischer Wegweiser. Berlin 2004 (Co-Autor).

Sammelbände

  • Die Berliner Republik. Beiträge zur deutschen Zeitgeschichte seit 1990 (= Zeitgeschichte im Fokus, Bd. 2). Berlin 2013 (Mitherausgeber).
  • Hauptstadtanspruch und symbolische Politik. Die Bundespräsenz im geteilten Berlin 1949–1990 (= Zeitgeschichte im Fokus, Bd. 1). Berlin 2012 (Mitherausgeber).
  • Die Vier Mächte in Berlin. Beiträge zur Politik der Alliierten in der besetzten Stadt (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin, Bd. 9). Berlin 2007 (Mitherausgeber).

Zeitschriftenaufsätze

  • Haft und Befreiung. Ernst Reuter im Konzentrationslager Lichtenberg 1933–1934, in: Erinnern! Aufgabe, Chance, Herausforderung, 2014, H. 1, S.5–15.

Aufsätze in Sammelbänden

  • Der Sozialismus als „Krönung der Demokratie“. Die SED, die sowjetische Besatzungsmacht und der Antiparlamentarismus in den Landtagen der SBZ/DDR, in: Marie-Luise Recker et al. (Hrsg.): Parlamentarismuskritik und Antiparlamentarismus in Europa (= Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 175/Parlamente in Europa, Bd. 5). Düsseldorf 2018, S. 71–95.
  • Reformpolitik und Dienst an der Gemeinde. Zum Wirken Otto Brauns und Ernst Reuters in den Jahren der Weimarer Republik, in: Manfred Görtemaker (Hrsg.): Otto Braun. Ein preußischer Demokrat. Berlin 2014, S. 59–83.
  • Die Berliner Republik und die zeithistorische Forschung. Eine Einführung, in: Michael C. Bienert et al. (Hrsg.): Die Berliner Republik. Beiträge zur deutschen Zeitgeschichte seit 1990 (= Zeitgeschichte im Fokus, Bd. 2). Berlin 2013, S. 7–34 (Co-Autor).
  • Geschichte einer Berliner Institution, in: 60 Jahre Bürgermeister-Reuter-Stiftung. Festschrift. Berlin 2013, S. 37–96.
  • „Berlin ist die Sache aller Deutschen“. Der Deutsche Bundestag, die Regierung Adenauer und die Hauptstadtfrage, in: Michael Bienert et al. (Hrsg.): Hauptstadtanspruch und symbolische Politik. Die Bundespräsenz im geteilten Berlin 1949–1990 (= Zeitgeschichte im Fokus, Bd. 1). Berlin 2012, S. 151–182.
  • Bundespräsenz in Berlin. Eine Einführung, in: Michael C. Bienert et al. (Hrsg.): Hauptstadtanspruch und symbolische Politik. Die Bundespräsenz im geteilten Berlin 1949–1990 (= Zeitgeschichte im Fokus, Bd. 1). Berlin 2012, S. 9–32 (Co-Autor).
  • Das Land und die Bezirke. Brandenburg in den Jahren der SBZ/DDR (1945–1989/90), in: Friedrich Beck et al. (Hrsg.): Brandenburg. Neues altes Land. Geschichte und Gegenwart. BErlin 2010, S. 99–127 (Co-Autor).
  • Das Bundesland. Wiedervereinigung und Entwicklung seit 1990, in: Friedrich Beck et al. (Hrsg.): Brandenburg. Neues altes Land. Geschichte und Gegenwart. Berlin 2010, S. 172–195 (Co-Autor).
  • Wie demokratisch muss es aussehen? Die SED und die Inszenierung der „Volkswahlen“ 1950 in der DDR, in: Susanne Muhle et al. (Hrsg.): Die DDR im Blick. Ein zeithistorisches Lesebuch. Berlin 2008, S. 19– 28.
  • Die ungeliebte Kooperation. Die Vier Mächte und die Anfänge des Alliiertengefängnisses in der Wilhelmstraße 1946/47 1957, in: Michael Bienert et al. (Hrsg.): Die Vier Mächte in Berlin. Beiträge zur Politik der Alliierten in der besetzten Stadt (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin, Bd. 9). Berlin 2007, S. 175–196.
  • Das Alliierte Kriegsverbrechergefängnis in der Wilhelmstraße. Zur Geschichte eines 40-j#hrigen Provisoriums, in: Bezirksamt Spandau von Berlin, Abt. Bildung, Kultur und Sport (Hrsg.): Spandau – Wilhelmstraße 23. Festungsgefängnis, Zivile Haftanstalt, Alliiertes Kriegsverbrechergefängnis. Berlin 2006, S. 16–26.
  • Kriegerdenkmale in der Provinz Brandenburg (bis 1945). Spezialinventar der Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, in: Dieter Hübener et al. (Hrsg.): Kriegerdenkmale in Brandenburg. Von den Befreiungskriegen 1813/15 bis in die Gegenwart (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V., Bd. 6). Berlin 2003, CD-ROM (Co-Autor).
  • „Schön war sein Leben, schnell sein Tod, und standhaft sein erfolgtes Scheiden.“ Zur Wahrnehmung des Soldatentodes in den Befreiungskriegen am Beispiel des Alexander von der Marwitz, in: Dieter Hübener et al. (Hrsg.): Kriegerdenkmale in Brandenburg. Von den Befreiungskriegen 1813/15 bis in die Gegenwart (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V., Bd. 6). Berlin 2003, S. 137–158.
  • Die Denkmal-Datenbank (DDB) mit Einführung, in: Dieter Hübener et al. (Hrsg.): Kriegerdenkmale in Brandenburg. Von den Befreiungskriegen 1813/15 bis in die Gegenwart (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V., Bd. 6). Berlin 2003, CD-ROM (Co-Autor).
  • Der Freistaat Preußen in der Weimarer Republik, in: Julius H. Schoeps (Hrsg.): Preußen. Geschichte eines Mythos. Berlin 2000, S. 170–197 (Co-Autor).

Artikel in Lexika und Beiträge in Sachbüchern

  • Die Bundesrepublik Deutschland (1949–1990), in: Jens Gieseke et al. (Hrsg.): Allgemeinbildung. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute. Deutsche Geschichte ab 1945. Würzburg 2009, S. 58–115.
  • Deutschland seit der Wiedervereinigung 1990, in: Jens Gieseke et al. (Hrsg.): Allgemeinbildung. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute. Deutsche Geschichte ab 1945. Würzburg 2009, S. 202–243.
  • Heinrich von Stephan, in: Friedrich Beck et al. (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V., Bd. 5). Potsdam 2002, S. 382.
  • August Zinn, in: Friedrich Beck et al. (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommision e. V., Bd. 5). Potsdam 2002, S. 439.

Rezensionen

  • Rezension von: Peter Böthig et al. (Hrsg.): „Die Russen sind da". Kriegsalltag und Neubeginn 1945 in Tagebüchern aus Brandenburg. 2., durchges. Aufl. Berlin 2011, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, 61. Jg. (2016), S. 484–488.
  • Rezension von: Jan Foizik (Hrsg.): Sowjetische Kommandanturen und deutsche Verwaltung in der SBZ und frühen DDR. Dokumente. BErlin et al. 2015, in: sehepunkte 15. Jg. (2015), Nr. 11 [15.11.2015], URL: www.sehepunkte.de/2015/11/26597.html.
  • Rezension von Ingrid Jander: Politische Verfolgung in Brandenburg 1949 bis 1953. Der Kampf gegen Ost-CDU, Bauern und Kirchen im Spiegel der Akten von SED und Staatssicherheit. Düsselsorf 2012, in: sehepunkte 12. Jg. (2012), Nr. 10 [15.10.2012], URL: www.sehepunkte.de/2012/10/21147.html.
  • Rezension von Andreas Thüsing (Hrsg.): Das Präsidium der Landesverwaltung Sachsen. Die Protokolle der Sitzungen vom 9. Juli 1945 bis 10. Dezember 1946 (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Bd. 40). Göttingen 2010, in: sehepunkte 11. Jg. (2011), Nr. 2 [15.02.2011], URL: www.sehepunkte.de/2011/02/18563.html.
  • Rezension von Bernd Heidenreich et al. (Hrsg.): Kultur und Politik. Die Grimms. Frankfurt am Main 2003, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 56. Jg. (2006), S. 288–290.

Sonstige Forschungsaktivitäten/Laufende Publikationsprojekte

  • Kommunale Verwaltung und transatlantische Begegnung. Fachaustausch, Netzwerke und Politik zwischen Berlin und den Großstädten Normamerikas, 1890–1939 (Monografie).
  • Preußen zwischen Demokratie und Diktatur. Der Freistaat, das Ende der Weimarer Republik und die Errichtung der NS-Herrschaft, 1932–1934 (Sammelband).
  • Das Land Brandenburg 1945–1952 (Sammelband).

Julian Dunz, M.A.

E-Mail: julian.dunz@uni-rostock.de

Kurzvita

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  • geboren 1987 in Grevesmühlen
  • 2008 bis 2012 B.A. Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
  • 2012 bis 2014 M.A. Studium „Historische Wissenskulturen“ an der Universität Rostock
  • 2014 Masterarbeit über das Thema „Das Ende des Ministeriums für Staatssicherheit im Norden der DDR“
  • seit Januar 2017 Stipendiat der Promotionsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung
Projektskizze

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„Schaufenster des Sozialismus“ – Systemkonkurrenz und Repräsentation auf den Rostocker Ostseewochen 1958–1975 im Spiegel der deutsch-deutsch-dänischen Beziehungen

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

Die Rostocker Ostseewochen, ein großangelegtes Festprogramm mit politischen, kulturellen und sportlichen Inhalten, waren von 1958 bis 1975 ein Versuch der SED-Führung, die internationale Isolation der DDR zu überwinden und ihre wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften im Bezirk Rostock zu präsentieren. Speziell Dänemark und die übrigen nordischen Staaten standen hierbei im besonderen Fokus. Die Arbeit soll untersuchen, welche Wechselwirkungen in der Bundesrepublik, in Nordeuropa und speziell in Dänemark eine Veranstaltung wie die Ostseewoche in der Hochphase des Kalten Krieges auslöste und wie sich die Rezeptionen und Perzeptionen des Rostocker „Friedensfestes“ während der Zeit der Entspannung ab dem Ende der sechziger Jahre bis zur internationalen Anerkennung der DDR entwickelten. Für die Erschließung des Themas werden sowohl Materialien aus Archiven der ehemaligen DDR als auch der Bundesrepublik und Skandinaviens ausgewertet.


Kurzvita

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  • Seit 2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zeitgeschichte und am Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik des Historischen Instituts der Universität Rostock. 
  • 2017–2021: DAAD-Lecturer for Modern European History und Stellvertretender Direktor des Centre for German-Jewish Studies an der University of Sussex (UK).
  • 2017: Fellow des Center for Advanced Holocaust Studies des United States Holocaust Memorial Museum, Washington, D.C.
  • 2015/2016: Fellow in North American History des Deutschen Historischen Instituts, Washington D.C. 
  • 2013 – 2017: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und am Selma Stern Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. 
  • 2007 – 2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Leipzig sowie Gastwissenschaftler am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur. 
  • 1997–2005: Magisterstudium Geschichte, Philosophie an der Universität Leipzig.
Projektskizze

Projektskizze

Historische Erfahrung und politisches Handeln. Der deutsch-amerikanische Rabbiner Joachim Prinz (1902–1988) zwischen Deutschland und Amerika

(Habilitationsprojekt)

Am 28. August 1963 fand in der amerikanischen Hauptstadt der berühmte „March on Washington“ der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung statt. Herausragende Bedeutung erlangte dabei die ikonische „I have a Dream“-Rede Martin Luther Kings, hinter der in der historischen Rückschau die weiteren Ereignisse jenes Tages verblassen. So ist kaum bekannt, dass mit dem Rabbiner Joachim Prinz (1902–1988) eine der wichtigsten Stimmen des amerikanischen Judentums unmittelbar vor Kings Rede zu Wort gekommen war. Dabei repräsentierte insbesondere der in Deutschland geborene und 1937 nach Amerika emigrierte Prinz an jenem Tag die weitreichende Unterstützung, die der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung durch große Teile der jüdischen Gemeinschaft der Vereinigten Staaten zuteil wurde. In seiner Rede hob er hervor, dass er sich nicht nur als Jude aufgrund einer zweitausendjährigen Leidensgeschichte, sondern vor allem als Verfolgter des Nazi-Regimes persönlich verpflichtet fühle, gegen jede Form von Diskriminierung vorzugehen und nicht zu schweigen, wenn Unrecht geschehe. Es ist dieses sich aus der spezifisch jüdischen Erfahrung speisende Engagement im Civil Rights Movement, das paradigmatisch für die politischen Aktivitäten des Rabbiners Joachim Prinz nach 1945 steht, dessen Leben und Wirken im beantragten Forschungsprojekt rekonstruiert und dargestellt werden sollen. 

War Prinz als zionistischer Rabbiner bereits eine der zentralen Persönlichkeiten des deutschen Judentums der 1930er Jahre, wurde er nach seiner Emigration in die Vereinigten Staaten von Amerika alsbald zu einem der wichtigsten Repräsentanten des amerikanischen Judentums und zu einem Unterstützer der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King. Prinz war in den 1960er Jahren eine der bekanntesten und einflussreichsten jüdischen Persönlichkeiten Amerikas. Diese Bedeutung speiste sich nicht nur aus seinem Verhältnis zu Martin Luther King, sondern auch aus seinen vielfältigen Aktivitäten als politischer Rabbiner. Besonders seine hartnäckigen Verhandlungen mit Vertretern der deutschen Regierung über rechtliche und moralische Fragen der Vergangenheitsbewältigung, sein jahrzehntelanger Einsatz für eine Annäherung zwischen Israel und dem amerikanischen Judentum oder sein Ringen um den interreligiösen Dialog zwischen Judentum und Christentum haben ihn international bekannt gemacht. 

Prinz‘ Biographie ist jedoch nicht allein als individuelles Porträt einer außergewöhnlichen Persönlichkeit bedeutsam, sondern auch und vor allem in Bezug auf eine transnationale jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Hierbei stehen Fragen des Kulturtransfers zwischen Deutschland, Amerika und Israel vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Vertreibungen im Zentrum. Insbesondere die prägenden Erfahrungen mit der Konfliktgeschichte der Weimarer Republik und schließlich der nationalsozialistischen Judenverfolgung waren tief in Prinz‘ späteres politisches Denken und Handeln eingeschrieben.

Publikationen

Publikationen

Monographie

Jahre der Ungewissheit. Emigrationspläne deutscher Juden 1933–1938 (=Schriften des Simon-Dubnow-Instituts, hrsg. v. Dan Diner, Bd. 24), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2016. 

Herausgeberschaften

Herausgeberschaften mit einer wissenschaftlichen Qualitätssicherung (peer review) sind mit einem * gekennzeichnet.

* Special Section “German-Jewish Agency in Times of Crisis, 1914–1938” (zus. mit Anna Ullrich), Leo Baeck Institute Yearbook 66 (2021), angenommen, peer reviewed, erscheintEnde 2021

* Special Section “Re-Framing American Jewish History and Thought: New Transnational Perspectives” (zus. mit Elisabeth Gallas, Anton Hieke, Ulrike Kleinecke und Markus Krah), American Jewish History, vol. 101, no. 4, October 2017, pp. 517–567. 

Aspekte des Religiösen. 2. Jahrbuch des Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Berlin: Hentrich & Hentrich, 2016 (zus. mit Rainer Kampling, Alice Buschmeier und Sara Han). 

Schriftenreihe Relationen. Essays zur Gegenwart (zus. mit Jessica Nitsche und Sebastian Voigt), drei bis vier Bände jährlich

 

Beiträge in Wissenschaftlichen Zeitschriften

Beiträge in Zeitschriften mit einer wissenschaftlichen Qualitätssicherung (peer review) sind mit einem * gekennzeichnet.

* Historische Erfahrung und politisches Handeln. Rabbiner Joachim Prinz, der Nationalsozialismus und die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, in: Vierteljahrsheftefür Zeitgeschichte Jg. 70, H. 1 (Januar 2022), 1–30. (Online-Interview zum Artikel: Ins Heft gezoomt... mit David Jünger)

Introduction „German-Jewish Agency in Times of Crisis, 1914–1938” (zus. mit Anna Ullrich), Leo Baeck Institute Yearbook 66 (2021). 

* Verzerrte Erinnerung. Die Wirkung des Holocaust auf das Zeugnis von der nationalsozialistischen Judenverfolgung, in: Geschichte und Gesellschaft 47/3 (2021), 412–437. 

* Beyond Flight and Rescue: The Migration Setting of German Jewry before 1938, in: Jahrbuch des Dubnow-Instituts/Dubnow Institute Yearbook 16 (2017), Göttingen 2019, 173–197. 

Vom Erfolg ins Abseits? Jüdische Geschichte als Geschichte der ‚Anderen‘. Ein Gespräch mit Mathias Berek, Kirsten Heinsohn, David Jünger und Achim Rohde, in: Medaon Jg. 11 (2017), Nr. 20, S. 1–17 (online: www.medaon.de/pdf/Medaon_20_Berek_Heinsohn_Juenger_Rohde.pdf) 

Introduction: “Re-Framing American Jewish History and Thought: New Transnational Perspectives” (zus. mit Elisabeth Gallas, Anton Hieke, Ulrike Kleinecke und Markus Krah), in: American Jewish History, vol. 101, no. 4, October 2017, pp. 517–518. 

* An Bord des Lebens. Die Schiffspassage deutscher Juden nach Palästina 1933 bis 1938 als Übergangserfahrung zwischen Raum und Zeit, in: Mobile Culture Studies. The Journal 1/1 (2015): Die Schiffsreise als Übergangserfahrung in Migrationsprozessen / The Sea Voyage asa transitory experience in migration processes. Hg. v. / ed. by Joachim Schlör, S. 147–163 (online: https://unipub.uni-graz.at/mcsj/periodical/titleinfo/792149)

 

Beiträge in Sammelbänden

Jüdische Reaktionen auf Antisemitismus, Nationalsozialismus und die Krise jüdischer Existenz in Deutschland (1923–1935), in: Michel Grunewald, Olivier Dard und Uwe Puschner (Hrsg.): Confrontations au national-socialisme dans l‘Europe francophone et germanophone (1919–1949) / Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus im deutsch- und französischsprachigen Europa (1919–1949), Volume 5.2/Band 5.2: Catholiqueset prorestants francophones – juifs allemands et francais / Französischsprachige Christen, deutsche und französische Juden und der Nationalsozialismus, Brüssel et al: Peter Lang, 2022, 209–228. 

Im Auge des Sturms. Ambivalenzen jüdischer Migration aus Berlin und dem Reich, 1929–1938, in: Anja Siegemund und Michael Wildt (Hrsg.): Gedächtnis aus den Quellen. Zur jüdischen Geschichte Berlins. Hermann Simon zu Ehren, Berlin: Hentrich & Hentrich, 2020, 85–100. 

Farewell to the German-Jewish Past. Travelogs of Jewish Intellectuals Visiting post-War Germany, 1945–1950, in: Stefanie Fischer/Nathanael Riemer/Stefanie Schüler-Springorum (Hrsg.): Juden und Nicht-Juden nach der Shoah. Begegnungen in Deutschland, Berlin: De Gruyter, 2019, 63–75.

Weimarer Verlängerungen. Die Juden Deutschlands, der 30. Januar 1933 und die Krise der Emanzipation 1929–1934, in: Michael C. Bienert/Lars Lüdicke (Hrsg.): Preußen zwischen Demokratie und Diktatur. Der Freistaat, das Ende der Weimarer Republik und die Errichtung der NS-Herrschaft, 1932–1934 (= Zeitgeschichte im Fokus, Bd. 5), Berlin: be.brawissenschaft verlag, 2018, 173–196. 

In the Presence of the Past. Rabbi Joachim Prinz, Holocaust Memory and the Fight for Jewish Survival in Postwar America, in: Eliyana R. Adler / Sheila E. Jelen (Hrsg.): Reconstructing the Old Country: American Jewry in the Post Holocaust Decades, Detroit: Wayne State University Press, 2017, 297–318.

Am Scheitelpunkt der Emanzipation. Die Juden Europas und der Berliner Kongress 1878, in: Arndt Engelhardt/Lutz Fiedler/Elisabeth Gallas/Natasha Gordinsky/Philipp Graf (Hgg.): Ein Paradigma der Moderne. Jüdische Geschichte in Schlüsselbegriffen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2016, S. 17–38.

„Bilanz der deutschen Judenheit“. Nekrolog auf das deutsche Judentum an der „Zeitenwende“ 1929–1942, in: Christina von Braun (Hrsg.): Was war deutsches Judentum? 1870–1933, Berlin: De Gruyter, 2015, S. 134–146.  

„Wo aber Nationen nicht begreifen können, da hassen sie.“ Isaac Breuer, die deutsche Orthodoxie und der Judenhass zwischen den Weltkriegen, in: Hans-Joachim Hahn/Olaf Kistenmacher (Hrsg.): Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft: Zur Geschichte der Antisemitismusforschung vor 1944, Berlin: De Gruyter, 2015, S. 234–260. 

Der neue Ort des Fußballs. Kommerzialisierung, Rassismus und Zivilgesellschaft, in: Ballbesitz ist Diebstahl. Fans zwischen Kultur und Kommerz, hrsg. vom Bündnis Aktiver Fußballfans (BAFF), Göttingen 2004, 36–49.

 

Public History

„Von Buchenwald nach Alabama“, in: Die ZEIT vom 27. Januar 2022, S. 17, online: https://www.zeit.de/2022/05/buergerrechtsbewegung-zweiter-weltkrieg-juden-afroamerikaner

Interview „Ins Heft gezoomt“ zu Aufsatz „Historische Erfahrung und politisches Handeln. Rabbiner Joachim Prinz, der Nationalsozialismus und die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung“ in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte (Januar 2022): Ins Heft gezoomt... mit David Jünger)

Online-Filmscreening von “Liberation Heroes: The Last Eyewitnesses” (USC Shoah Foundation); Interview zur Einordnung des Films & Begleitung des Screenings im Live-Chat für Beantwortung von Fragen, 8. Mai 2020, Video über Deutsch-Amerikanisches Institut SachsenYoutube

„King und Prinz“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. August 2013, Online: http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/vor-50-jahren-prinz-und-king-12546288.html

 

Weitere Publikationen

Objekt des Monats Juli [2022]: Medaille Wiedergutmachung und Aussöhnung mit Israel, Historisches Institut, Universität Rostock. 

Jüdische Emigration aus dem nationalsozialistischen Deutschland, in: Traditio et Innovatio. Magazin der Universität Rostock 1 (2022), 27–28.

„12-year-old Fritz Freudenheim’s Map of his Flight from Nazi Germany“, Shared History Project: 1700 Years of Jewish Life in German-speaking Lands, https://sharedhistoryproject.org/object/12-year-old-fritz-freudenheims-map-of-his-flight-from-nazi-germany  

Podcast Serie “Antisemitism and the Left” (2021). Zusammen mit Gideon Reuveni und IvorGaber, Sussex Weidenfeld Institute of Jewish Studies, University of Sussex. Weitere Informationen hier

• Folge 1 (März 2021): “The British Experience”, with Dave Rich and Matt Bolton

• Folge 2 (Mai 2021): “Germany”, with Christine Achinger and Sebastian Voigt

• Folge 3 (Juli 2021): “The U.S. Left”, with Sina Arnold and Blair Taylor 

 

Rezensionen

Rezension von Fabian Weber: Projektionen auf den Zionismus. Nichtjüdische Wahrnehmungen des Zionismus im Deutschen Reich 1897–1933, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2020, in: Einsicht. Bulletin des Fritz Bauer Instituts Jg. 13, Nr. 22 (2021), 107. 

Rezension von Christian Kraft: Aschkenas in Jerusalem. Die religiösen Institutionen der Einwanderer aus Deutschland im Jerusalemer Stadtviertel Rechavia (1933–2004). Transfer und Transformation, Göttingen u.a.: Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, in: Chilufim. Zeitschrift für jüdische Kulturgeschichte 22 (2017), 165–168. 

Das Fortleben des deutschen Judentums in der Emigration, Rezension von Hagit Lavsky: The Creation of the German-Jewish Diaspora. Interwar German-Jewish Immigration to Palestine, the USA, and England Berlin: DeGruyter, 2017, in: Einsicht. Bulletin des Fritz Bauer Instituts, Nr. 18 (2017), 75. 

Rezension von Stefan Vogt: Subalterne Positionierungen. Der deutsche Zionismus im Feld des Nationalismus in Deutschland 1890-1933, Göttingen: Wallstein 2016, in: sehepunkte 17 (2017), Nr. 9 [15.09.2017], URL: http://www.sehepunkte.de/2017/09/29535.html

Review of Laney, Monique, German Rocketeers in the Heart of Dixie: Making Sense of the Nazi Past during the Civil Rights Era. H-TGS, H-Net Reviews. February, 2017. URL: https://networks.h-net.org/node/11761/reviews/168190/j%C3%BCnger-laney-german-rocketeers-heart-dixie-making-sense-nazi-past

Review of: Richard Damashek: A Brand Plucked from the Fire. The Life of Rabbi Herman E. Schaalman (Jersey City, NJ: Ktav, 2013), in: The American Jewish Archives Journal 67/2 (2015), 71–74.

Rezension zu: Christian Schmidt (Hrsg.): Können wir der Geschichte entkommen? Geschichtsphilosophie am Beginn des 21. Jahrhunderts, Frankfurt a. M. 2013, in: H-Soz-Kult, 31.03.2015, <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-21054>.

Rezension zu: Tobias Brinkmann: Migration und Transnationalität (= Perspektiven deutsch-jüdischer Geschichte, Bd. 4, hrsg. von Rainer Liedtke und Stefanie Schüler-Springorum), Paderborn: Ferdinand Schöningh 2012, in: Comparativ. Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung 24/3 (2014), S. 135–138.

Rezension zu: Marion Kaplan: Zuflucht in der Karibik. Die jüdische Flüchtlingssiedlung in der Dominikanischen Republik 1940–1945 (Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden; Bd. 36), Göttingen 2010, in: Werkstatt Geschichte 61 (2012), 119 f. 

Rezension zu: Löwenthal, Richard: Faschismus – Bolschewismus – Totalitarismus. Schriften zur modernen Weltanschauungsdiktatur. Einleitung von Mike Schmeitzner. Göttingen 2009, in: H-Soz-u-Kult, 28.02.2011, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-1-145>

Sammelrezension zu: Uki Goñi, Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher, Berlin/Hamburg 2006; Heinz Schneppen, Odessa und das Vierte Reich. Mythen der Zeitgeschichte, Berlin 2007, in: Comparativ. Zeitschrift für Globalgeschichte und Vergleichende Gesellschaftsforschung, Nr. 1 (2008), 110–115.


Max Paetzold

E-Mail: max.paetzold@uni-rostock.de

Kurzvita

Kurzvita

  • geboren 1996 in Rostock
  • 2016-2020: B.A. Studium der Fächer Geschichte (Erstfach) und Religion im Kontext (Zweitfach) an der Universität Rostock
  • 2020-2022: M.A. Studium im Fach Geschichte an der Universität Rostock
  • 2022:    Masterarbeit    über    das   Thema    „Schlagt!   Vernichtet   ohne Unterschied! Stalinistischer Massenterror in den 1930er Jahren“
  • seit 2023: Doktorand am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Rostock
  • seit Oktober 2023: Stipendiat der Landesgraduiertenförderung MV
Projektskizze

Projektskizze

„Von Rechtsbeugern zu Rechtsprechern?“ – Der Umbau des Rechts- und Justizwesens während des Einheitsprozesses – Das Fallbeispiel Mecklenburg-Vorpommern, 1990-1998

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

Das Promotionsprojekt beleuchtet den Transformationsprozess des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern im Rechts- und Justizwesen nach 1990. Der Übergang von der SED-Diktatur und dem ihr inhärenten demokratischen Zentralismus in eine liberale Demokratie mit Parteienreichtum und Meinungspluralität offenbarte einerseits große Hoffnungen und Chancen, doch andererseits erforderte es von den politischen Akteuren schnelles und gleichzeitig nachhaltiges Handeln. Die Dissertation arbeitet heraus, welche Schritte die junge Demokratie Mecklenburg-Vorpommerns in den Jahren 1990–1998 vollzog, um letztlich einen gefestigten Rechtsstaat mit einer Gewaltenteilung in Exekutive, Judikative sowie Legislative und dem dazugehörigen auf Basis des Grundgesetzes argumentierenden Personals zu erschaffen.

Die Studie ist als Grundlagenforschung konzipiert und leistet einen neuen Forschungsbeitrag im Fachbereich der Transformationsgeschichte. Es wird mit Hilfe bisher unbearbeiteter Akten und der Möglichkeit von Zeitzeugenbefragungen eine neue, historisch belastbare Perspektive auf die 1990er Jahre aufgezeigt, die auch für gegenwärtige politische Debatten über etwaige „Ost-Identitäten“ und Demokratieverdrossenheit herangezogen werden könnte.


Kurzvita

Kurzvita

  • 1991 geboren in Leipzig
  • 2011–2018 Studium des Lehramts an Gymnasien in den Fächern Geschichte und Philosophie an der Universität Rostock
  • 2018 Staatsexamensarbeit über die extreme Rechte in der DDR 1980–1989
  • Seit 2021 Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Projektskizze

Projektskizze

Die extreme Rechte im Umbruch. Das neonazistische Milieu in Mecklenburg-Vorpommern 1980–1993

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

Im letzten Jahrzehnt der DDR radikalisierten sich auch in Mecklenburg-Vorpommern Skinheads und sogenannte „Fascho-Gruppen“. Als der Staatssozialismus zusammenbrach, war dieses Milieu der Ausgangspunkt für die grassierende Gewalt in den frühen 1990er-Jahren. Dabei ist nach wie vor ungeklärt, wie dort die Neonazis eine solche Durchschlagskraft entwickeln konnten.

Um darauf neue Antworten zu finden, rückt der rechte Alltag über den Mauerfall hinweg in den Mittelpunkt der Untersuchung. Zentral ist es also, die sozialen Praktiken des Milieus zu erschließen. Dabei kommt es darauf an, die Erfahrungen aus der DDR mit den neuen Handlungsspielräumen in den Zeiten des Umbruchs zusammen zu denken. Anhand regionaler Fallbeispiele wird so die Besonderheit des ostdeutschen Neonazismus deutlich. In diesem Sinne ist das Projekt sowohl ein Beitrag zur zeithistorischen Erforschung der extremen Rechten als auch der deutsch-deutschen Verflechtungsgeschichte.

Publikationen

Publikationen

  • Paul Räuber: Rezension von: Ulrich Chaussy: Das Oktoberfest-Attentat und der Doppelmord von Erlangen. Wie Rechtsterrorismus und Antisemitismus seit 1980 verdrängt werden, 3., akt. u. erw. Aufl., Berlin: Christoph Links Verlag 2020, in: sehepunkte 21 (2021), Nr. 3 [15.03.2021], URL: http://www.sehepunkte.de
    /2021/03/34816.html
  • Paul Räuber: Rezension von: Christin Jänicke / Benjamin Paul-Siewert (Hgg.): 30 Jahre Antifa in Ostdeutschland. Perspektiven auf eine eigenständige Bewegung, 4. Aufl., Münster: Westfälisches Dampfboot 2020, in: sehepunkte 20 (2020), Nr. 12 [15.12.2020], URL: http://www.sehepunkte.de/2020/12/34815.html

Kurzvita

Kurzvita

  • geboren 1988 in Berlin
  • 2008–2012 B.A.-Studium der Geschichte sowie Politik und Verwaltung an der Universität Potsdam
  • 2012–2015 M.A.-Studium Zeitgeschichte an der Universität Potsdam
  • 2014 Masterarbeit über das Thema „Ernst Reuter und die KPD“
  • seit November 2016 erster Arno-Esch-Stipendiat der Forschungs- und Dokumentationsstelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Geschichte der Diktaturen in Deutschland
Projektskizze

Projektskizze

Ernst Reuter und der Kommunismus

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

Als erster Regierender Bürgermeister von Berlin setzte sich Ernst Reuter (1889-1953) Zeit seines Lebens mit dem Kommunismus auseinander. Dem breiten Publikum als strikter Antikommunist bekannt, blieb der einstige kommunistische Renegat Ernst Reuter weitgehend im Dunkeln. In bürgerliche Verhältnisse hineingeboren, wurde er während seines Studiums zu einem bekennenden Sozialdemokraten. In russischer Kriegsgefangenschaft und während seiner Zeit als Volkskommissar an der Wolga entwickelte er sich zu einem überzeugten Kommunisten der nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Winter 1918 bis in die höchsten Kreise der KPD aufstieg. In der Position des Generalsekretärs der Partei erfuhr er die immer stärker werdende Bevormundung durch die Russische Kommunistische Partei der Bolschewiki und die Kommunistische Internationale am eigenen Leib. Jene Erfahrung und der Kontakt zum Kommunismus stalinistischer Prägung hatten großen Einfluss auf den späteren Antikommunisten Ernst Reuter.

Diese beiden Abschnitte seines Lebens will die Untersuchung durch Auswertung deutscher, russischer, englischer und amerikanischer Quellen sinnvoll miteinander verknüpfen. Dabei geht sie der Frage nach, welche Kontinuitäten und Brüche in Ernst Reuters Verhältnis zum Kommunismus auszumachen sind und wie sich diese einerseits in seinem politischen Denken und andererseits konkret in seinen politischen Aktivitäten niederschlugen. Beleuchtet werden in diesem Zusammenhang seine kommunistische Abwehrarbeit sowie seine Kooperation mit antikommunistischen Netzwerken und Institutionen in Berlin, in Bonn, innerhalb der SPD und mit den Westalliierten, stets mit dem Fokus auf die Auswirkungen dieser Beziehungen auf eine breite Strategie gegen den Kommunismus. Daneben werden auch die Reaktionen und Interaktionen in den Blick genommen, die Reuters Handeln bei der KPD/SED und bei der UdSSR auslösten.

Die Studie sieht sich der Synthese verschiedener Forschungsansätze verpflichtet und möchte weder eine reine Biografie noch eine ausschließliche Ideengeschichte sein. Vielmehr sollen die Vorzüge der biografischen Herangehensweise genutzt und mit anderen sozial- und kulturgeschichtlichen Ansätzen verbunden werden. Vornehmlich zu nennen, wären an dieser Stelle die Zugänge der transnationalen Verflechtungsgeschichte und der cold war culture-Forschung.  

Publikationen

Publikationen

  • Von radikaler Begeisterung zur Parteikritik: Ernst Reuter und die KPD 1919–1922, in: Breunig, Werner/Schaper, Uwe (Hrsg.): Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 2015. Berlin 2015, S. 99–124.

Kurzvita

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  • Geboren 1982 in Hamburg
  • 2004–2012 Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Potsdam
  • 2012 Abschluss des Studiums mit einer Arbeit über die Auswirkungen des Stadt-/Land-Konflikt auf die politische Kultur der spätwilhelminischen Gesellschaft
  • seit August 2013 Promotion über das Thema „Kampf um die Köpfe“ – Berliner Hochschulpolitik und Hochschulwesen im Kalten Krieg 1945–1961 (Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)
  • seit Januar 2015 Stipendiat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Projektskizze

Projektskizze

„Kampf um die Köpfe“ – Das Amt für gesamtdeutsche Studentenfragen und die hochschulpolitische Kultur des Kalten Krieges im geteilten Berlin 1948–1963

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

Spätestens mit der Gründung der Freien Universität Berlin im Jahre 1948 erreichte der Kalte Krieg die deutsche Hochschullandschaft. Als Reaktion darauf wurde 1949 in West-Berlin das Amt für Gesamtdeutsche Studentenfragen (AGSF) gegründet. Das Amt sollte der Teilung  der deutschen Universitätslandschaft entgegenwirken und den Kontakt zur DDR-Studentenschaft aufrechterhalten. Anhand des AGSF sollen Arbeitsweise, politisches Selbstverständnis und Bedeutung der studentischen Deutschlandpolitik im geteilten Berlin exemplarisch untersucht werden. Zudem werden die Wahrnehmung und Bekämpfung des AGSF durch das SED-Regime erforscht. Die Untersuchung versteht sich als Beitrag zur Erforschung der politischen Kultur des Kalten Krieges in Deutschland.


Kurzvita

Kurzvita

  • 1987 geboren in Shiraz, Iran
  • Bachelor-Studium: Universität Isfahan, Iran 
    Fachbereich: Germanistik und Übersetzungswissenschaften
  • Master-Studium: Universität Teheran, Iran
    Fachbereich: Studien deutschsprachiger Länder
     
  • Masterarbeit: Deutschlands Stellung in der EU-Integration nach einer neofunktionalistischen Lesart
     
  • Seit 2020 Doktorand an der Universität Rostock, Lehrstuhl für Zeitgeschichte
  • Seit April 2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZZF in Potsdam

 

Auszeichnungen:

Auszeichnungen:

  • 12/2022: Förderpreis der Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. (GFUR)
Projektskizze:

Projektskizze:

Die Iranpolitik der CDU-geführten Regierungen der Bundesrepublik Deutschland (1949-1969)

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

Der Grundstein bundesdeutscher Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in den 1950er und 1960er Jahren durch die CDU-geführten Regierungen von Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger gelegt. In diesem Zeitraum (1949-1969) war die Weltpolitik von zahlreichen Auseinandersetzungen im Rahmen des Ost-West-Konflikts geprägt. Der Nahe und Mittlere Osten gehörte aufgrund seiner geopolitischen Lage zum Brennpunkt dieses Konflikts. Ein bedeutender Teil dieser Region ist Iran, weshalb sich die Bundesrepublik nach ihrer Gründung intensiv mit diesem Land beschäftigt hat.

Es sind drei zusammenhängende Tatsachen, die Iran für die Diplomatie und die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren relevant machten: Erstens war Iran nach der Türkei der zweitwichtigste Staat im Nahen und Mittleren Osten, dessen geostrategische Lage im Kontext des Kalten Krieges bzw. des Ost-West-Konflikts einen hohen Stellenwert hatte; zweitens gehörte Iran unter Führung des Schahs zu den wichtigsten Akteuren der Region, der sehr stark die Nahostpolitik der Bundesregierung gegenüber Israel sowie der DDR teilte und eine Gegenposition zu den arabischen Nachbarländern einnahm; und drittens war die Schlüsselposition von Iran als Energielieferant für die Bundesrepublik und das westliche Bündnis von besonderem Interesse.

Methodisch kombiniert das Projekt einen historischen Ansatz – ein trianguläres Modell aus bilateralen, regional-internationalen sowie transnationalen Perspektiven – mit der Analyse der Spannungen und Widersprüche, die die bilateralen Beziehungen zu Iran charakterisieren, sowie ihrer wirtschaftlichen, politischen und sozialen Implikationen.

Publikationen:

Publikationen:

  • Towards the East: Iran’s Foreign Policy in Ahmadinejad Era—Based on James Rosenau’s Continuity Theory (mit Amir Hossein Askari). In: International Relations and Diplomacy, June 2020, Vol. 8, No. 06, S. 240-250. Abgerufen am 03.05.2021: http://www.davidpublisher.org/Article/index?id=44022.html
  • Europäische Integration nach neofunktionalistischer Lesart (mit Behzad Alizadeh). In: Iranian Journal of European Studies, Autumn and Winter 2019-20, Vol 1. No 2., S. 23-43 (persisch).Abgerufen am 03.05.2021: http://ensani.ir/fa/article/450952/ 
  • Das Iran-Atomabkommen: Chancen überwiegen Risiken (mit Janna Windwehr). In: Politikum 1/2016, S. 64-68.