Wissenschaft und Diktatur. Die Universität Rostock im Nationalsozialismus (1932/33 – 1945)

Prof. Dr. Stefan Creuzberger (Projektleiter), Florian Detjens, M.A. (Projektbearbeiter)

Die Universität ist ein Ort, an dem Wissen generiert, memoriert, multipliziert und vermittelt wird. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll am Beispiel der Universität Rostock untersucht werden, wie das dortige universitäre Wissen zur Etablierung und Stabilisierung der NS-Herrschaft beitrug. Es ist der Frage nachzugehen, welchen Anteil Wissenschaft an der Umsetzung der Politik des Regimes besaß. Am Ende der Weimarer Republik noch von der Schließung bedroht, war die Rostocker Universität schon bald nach der Machtergreifung eng mit dem NS-System – NSDAP, SS (Rüstungs-)Wirtschaft und Militär – verflochten. Es erfolgte die Nazifizierung von Lehrenden, Lernenden sowie von Lehre und Forschung. Vor diesem Hintergrund ist zu beleuchten, wie sich der Transformationsprozess des auf Forschung basierenden Wissens hin zu konkreten Handlungen vollzog. Wie wurde also das an der Universität Rostock gebündelte Wissen für die Zwecke  des NS-Regimes eingesetzt? Wie war die Universität bzw. wie waren einzelne Institute mit dem NS-Herrschaftsapparat, mit der Wehrmacht oder mit anderen Einrichtung im Rahmen von Kriegsplanungen verbunden? Inwieweit ließ sich dabei die akademische Elite der Rostocker Universität instrumentalisieren bzw. wurde in diesen Prozessen gar zur treibenden Kraft? Welche Möglichkeiten boten sich der Mecklenburgischen Landesuniversität dabei im Spannungsfeld von staatlichen und parteiamtlichen Stellen im Vor- und Umfeld des Zweiten Weltkrieges? Mit dem umfangreichen Quellenbestand des Universitätsarchivs sowie den einschlägigen Überlieferungen im Landeshauptarchiv Schwerin und im Bundesarchiv stehen zahlreiche, bislang unerschlossene Materialien zur eingehenden Untersuchung der oben skizzierten Fragestellung zur Verfügung.

Medienecho:

Zeithistoriker arbeiten Geschichte der Uni im Nationalsozialismus auf